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Nährwertangaben

    Nährwertangaben

    Nährwertangaben sind verpflichtende Informationen auf verpackten Lebensmitteln, die den Brennwert sowie Gehalte an Fett, gesättigten Fettsäuren, Kohlenhydraten, Zucker, Eiweiß und Salz ausweisen. Sie basieren auf der EU-Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV, Verordnung (EU) Nr. 1169/2011) und gewährleisten Transparenz für Verbraucherinnen und Verbraucher. Zusätzlich gibt es freiwillige Nährwert- und Gesundheits­angaben (z. B. „fettarm“ oder Nutri-Score), die über die Grunddeklaration hinaus Orientierung bieten. Die korrekte Darstellung, Lesbarkeit und Platzierung der sogenannten Big 7-Angaben ist EU-weit geregelt, wobei Ausnahmen in Anhang V der Verordnung definiert sind.

    1. Definition und Zweck

    Nährwertangaben (auch Nährwertdeklaration) informieren über den Energie- und Nährstoffgehalt vorverpackter Lebensmittel.
    Ziel ist es, Verbrauchern eine fundierte Kaufentscheidung und einen Vergleich zwischen Produkten zu ermöglichen sowie eine bewusste Ernährung zu fördern.

    2. Gesetzliche Grundlagen

    2.1 EU-Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV)

    Die Verordnung (EU) Nr. 1169/2011 verpflichtet seit dem 13. Dezember 2016 zur Angabe von Nährwerten auf verpackten Lebensmitteln.
    Anhang V der LMIV listet Ausnahmen, etwa für kleine Verpackungen oder bestimmte handwerklich hergestellte Produkte.

    2.2 Pflichtangaben („Big 7“)

    Verpflichtend anzugeben sind pro 100 g oder 100 ml des Produkts:

    • Brennwert in kJ und kcal

    • Fett und gesättigte Fettsäuren

    • Kohlenhydrate und Zucker

    • Eiweiß

    • Salz.

    2.3 Freiwillige Angaben

    Erweiterte Nährwertangaben (z. B. einfach/mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Ballaststoffe) können freiwillig ergänzt werden.
    Gesundheitsbezogene Angaben („Health Claims“) wie „Calcium trägt zu normalen Knochen bei“ unterliegen gesonderten Zulassungsregeln.

    3. Gestaltung und Lesbarkeit

    Die LMIV schreibt Mindestschriftgröße, Kontrast und eindeutige Platzierung der Nährwerttabelle vor, um eine gute Lesbarkeit sicherzustellen.
    Hersteller können tabellarisch oder listenförmig deklarieren, wobei klare Trennlinien und Überschriften zu verwenden sind.

    4. Beispiel einer Nährwerttabelle

    Nährstoff pro 100 g Einheit
    Brennwert 850 kJ / 200 kcal
    Fett 10 g g
    – davon gesättigte Fettsäuren 3 g g
    Kohlenhydrate 20 g g
    – davon Zucker 5 g g
    Eiweiß 4 g g
    Salz 0,5 g g

    5. Nutri-Score und Front-of-Pack-Labeling

    Der Nutri-Score ist eine freiwillige, farblich codierte Bewertungsskala von A (besser) bis E (weniger günstig), entwickelt in Frankreich und zunehmend in Deutschland genutzt.
    Er soll auf einen Blick den Nährwertvergleich vereinfachen und so zu gesünderen Kaufentscheidungen beitragen.

    6. Bedeutung für Verbraucher und Herstellern

    Nährwertangaben ermöglichen eine transparente Produktwahl und den Vergleich ähnlicher Artikel.
    Hersteller müssen ihre Rezepturen und Verpackungen kontinuierlich anpassen, um rechtskonform zu bleiben und Verbrauchererwartungen zu erfüllen.

    7. Digitale Tools und Apps

    Zahlreiche Smartphone-Apps und Online-Plattformen scannen Nährwerttabellen und liefern Zusatzinfos, etwa Vitamingehalte oder Nachhaltigkeitsbewertungen